Zefanja 3, 14-17
Juble, Tochter Zion!
Jauchze, Israel!
Freu dich und frohlocke von ganzem Herzen,
Tochter Jerusalem!
Der HERR hat das Urteil gegen dich aufgehoben
und deine Feinde zur Umkehr gezwungen.
Der König Israels, der HERR, ist in deiner Mitte;
du hast kein Unheil mehr zu fürchten.
An jenem Tag wird man zu Jerusalem sagen:
Fürchte dich nicht, Zion!
Lass die Hände nicht sinken!
Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte,
ein Held, der Rettung bringt.
Er freut sich und jubelt über dich,
er schweigt in seiner Liebe,
er jubelt über dich und frohlockt,
wie man frohlockt an einem Festtag.
Ich mache deinem Unglück ein Ende,
dass du seinetwegen nicht mehr Schmach tragen musst.
Was bringt mich zum jubeln?
Welche Menschen sind mir eine Freude?
Der dritte Adventssonntag trägt den Namen „Gaudete/Freut euch“.
Ursprünglich war der Advent eine Zeit des Fastens und der Buße. Man wollte sich geistig auf das zweit-höchste christliche Fest vorbereiten. Vor einem rauschenden und fröhlichen Fest eine Zeit der Besinnung und Einfachheit zu genießen, verändert das Bewusstsein. Das fröhliche Fest wird noch schöner und glanzvoller.
Der vorliegende Text aus dem Alten Testament bejubelt Gott. Mit ganzem Herzen darf sich die „Tochter Zion“ freuen, weil Gott in ihre Mitte kommt. Mit „Tochter Zion“ ist das Volk Israel gemeint. Die Zeiten des Leids und der Ungerechtigkeit sind vorbei, denn Gott kommt zu den Menschen und in ihre Mitte. Dieser Text jubelt und ist deshalb auch ein Hoffnungstext: Bei allem Dunklen und Schweren, was das Volk Israel damals und was auch uns heute unsicher und ängstlich macht, kommt ein Held zu uns, der Rettung bringt. Für uns Christen heute ist dieser Held Jesus Christus, der für uns an Weihnachten Mensch wird.
Aber wie kann man sich noch freuen oder lauthals jubeln bei den schrecklichen Dingen, wie Krieg oder den besorgniserregenden politischen Situationen, die einem Angst machen können?
Ich denke, dass es wichtig ist, sich darin nicht zu verlieren. Durch Jesus Christus können wir auf eine andere Perspektive vertrauen. Deswegen brauchen wir die Hoffnung nicht aufgeben und die Hände nicht sinken lassen.
Es liegt an mir, ob diese Botschaft überhaupt in die Welt kommt. Und das fängt bei Kleinigkeiten im Alltag an.
Ich kann im Alltag über einen leckeren Crêpe vom Weihnachtsmarkt oder das offene Ohr eines Mitmenschen jubeln und mich an Freundschaften immer wieder erfreuen.
Deshalb stelle auch dir gerne die Frage: Was bringt mich zum Jubeln?
Welche Menschen sind mir eine Freude?
Diese Freude scheint heute durch. Denn wir jubeln über unseren barmherzigen Gott und Gott jubelt über uns. Er freut sich über die Menschen, die er bedingungslos liebt. Wir werden zu Freunden Gottes und zu Freunden untereinander. Das ist doch nun wirklich ein Grund zum Jubeln!